
Strauss 2225:
Dances for the Future
PREMIERE
Ballett
ab 10 Jahren
Besetzung am
10. Oktober 2025
12 weitere Termine
Strauss 2225: Dances for the Future
Weitere Termine
Über das Stück
Wie leben wir … Wie tanzen wir … Wie musizieren wir … in 200 Jahren?
Johann Strauss feiert seinen 200. Geburtstag und wir feiern mit! Anlässlich des Jubiläums des Walzerkönigs zeigt das NEST in Kooperation mit JOHANN STRAUSS 2025 WIEN eine Ballett-Uraufführung, die den Blick nach vorne wagt. Bis heute sind Johann Strauss’ Kompositionen beliebt auf Bällen und Partys, wird zum Jahreswechsel – und das nicht nur in Österreich – der »Donauwalzer« mit den Liebsten getanzt. Doch wie könnte seine Musik in der Zukunft klingen?
Der kanadische Choreograf Robert Binet geht dieser Frage mit Strauss 2225: Dances for the Future nach: »Wer auf zwei Jahrhunderte Geschichte schaut, hat auch die Verantwortung, zwei Jahrhunderte in die Zukunft zu denken. Da stellte sich für mich die Frage: Wer wird der Strauss der Zukunft sein? Jemand, der Musik schafft, die Menschen verbindet und sie die ganze Nacht tanzen lässt. Mich interessiert dabei nicht nur der Tanz selbst, sondern auch: In welcher Welt werden Menschen in 200 Jahren tanzen?«
Um möglichst viele Perspektiven in das Stück mit einzubeziehen, hat der Choreograf vier Autorinnen mit unterschiedlichem Hintergrund eingeladen, Texte über eine Welt im Jahr 2225 zu schreiben: die blinde Wissenschaftlerin und Autorin Devon Healey widmet sich der Blindheit als alternative Form der Wahrnehmung, der Choreograf Donald Byrd, dessen künstlerische Arbeit sich vor allem mit sozialer Gerechtigkeit auseinandersetzt, reist durch die Zeit, Christiana Figueres, ehemalige Exekutivsekretärin der Klimarahmenkonvention der Vereinten Nationen und Mitarbeiterin am Pariser Klimaabkommen, schreibt über die ewige, kraftvolle Verbindung von Mensch und Natur, und schließlich drei Jugendliche – zwei junge Komponistinnen, eine junge Tänzerin und Choreografin – und deren ungefilterte Konversation über Themen, die sie beschäftigen.
Diese vier Libretti bilden die Grundlage für vier musikalische Neukompositionen von jungen internationalen Komponistinnen, die Strauss in ihren Werken lebendig werden lassen. Auf dieser Basis schafft Robert Binet ein Ballett mit den Tänzerinnen der Jugendkompanie der Ballettakademie: 12 Menschen zwischen 18 und 21 Jahren, die ihre Ausbildung in Wien und anderen Orten auf der Welt abgeschlossen haben und nun das junge Ensemble des Wiener Staatsballetts bilden.
Vier außergewöhnliche Visionen – vier neue Kompositionen – eine vibrierende Hommage an den Tanz! Lassen wir uns mitreißen und tanzen wir der Zukunft entgegen!
An Johann Strauss’ kulturellem Beitrag interessiert mich besonders, dass er populäre Tanzmusik geschrieben hat, Musik, zu der Menschen tanzten, um in Gemeinschaft zu sein, dem Leben zu entfliehen und – angetrieben von Melodie und Rhythmus – Nervenkitzel zu erleben, durch den Raum zu fliegen.
Auf der Grundlage der neuen Texte und Musik ist ein Ballett in vier Teilen entstanden, das das Ensemble der Jugendkompanie in einer Choreografie zeigt, der das Vokabular des klassischen Balletts innewohnt und die doch ganz im Zeitgenössischen verankert ist. Die jungen Tänzerinnen geben sich ganz der Musik hin, ihre Persönlichkeiten, Hoffnungen und Sehnsüchte werden Teil der Kreation, die sie nicht nur als Tänzerinnen, sondern vor allem als Menschen zeigt. Ehrlich – pur – bewegend – das sind die Dances for the Future.
Wie können die Klänge Johann Strauss’ eine Musik der Zukunft inspirieren? Vier junge Komponist*innen haben sich mit dieser kreativen Aufgabe auseinandergesetzt: die im Iran geborene, aus den USA stammende Gity Razaz, Annamaria Kowalsky, die in Wien lebt, Claire M. Singer aus Schottland und der in Berlin lebende Litauer Gediminas Žygus.
Entstanden sind vier unterschiedliche Kompositionen von Streichquartett, -quintett bis hin zu elektronischen Sounds – Musik zwischen Konzertsaal und Club. Strauss’ Kompositionen wie z. B. seine Walzer Wiener Blut und Wo die Zitronen blühen werden so von den Künstler*innen auf zeitgenössische Weise interpretiert, hörbar in Form von Zitaten und Fragmenten, mal ganz pur und dann wieder verzerrt.
Anlässlich des diesjährigen World Ballet Day, der vom Royal Ballet London ausgerichtet wird und Ballettcompagnien weltweit zum Mitmachen einlädt, kooperiert das Wiener Staatsballett mit Ich bin O.K., einem Tanzverein für Menschen mit und ohne Behinderung. Unter dem Motto Access Becomes Art: World Ballet Day 2025 sollen Themen wie Inklusion und diverse, weiter gefasste Zugänge zur Ballettkunst erforscht werden.
Robert Binet, der dieses Jahr Botschafter des World Ballet Day ist, wird gemeinsam mit Tänzer*innen der Jugendkompanie und der Ich bin O.K. Compagnie eine Choreografie auf der Basis von Strauss 2225: Dances for the Future entwickeln. Der Prozess und die Arbeit werden am 12. November in digitaler Form gezeigt.