Nestervals
Götterdämmerung
Ein immersiver Opernabend
Text Richard Wagner & Teresa Löfberg
Oper
ab 16 Jahren5 Termine
Nestervals Götterdämmerung
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Über das Stück
Das Wiener Theater-Ensemble »Nesterval« führt die Gäste in einem fiktiven Österreich der Zukunft durch das gesamte NEST: Das Publikum wandert vom Keller über die Garderoben und die Bühne bis hinauf in den Workshopraum und erlebt die Götterdämmerungswelt wie nie zuvor.
Nachdem die Menschen den Nornen die Schicksalsfäden entrissen haben, steht ihnen nun eine »Menschheitsdämmerung« bevor: Sie haben keine Ahnung, wie sie aus ihrer bedrohlichen Lage herauskommen sollen. Auch die Götter sind sich nicht einig, wie und ob den größenwahnsinnigen Schützlingen noch zu helfen ist. Nach dem vierten großen Blackout ist klar, dass die Welt in ihrer bisherigen Ordnung endgültig Geschichte ist. Im ersten Wiener Wasserkrieg kämpften die ehemaligen Bundesländer Steiermark und Niederösterreich um die Wasserrechte an der Hochquellwasserleitung und an den Resten der Donau. Die Weltpopulation ist aufgrund der Klimakatastrophen auf unter eine Milliarde gesunken. Ein Leben ohne Internet, ohne Globalisierung und beinahe ohne Strom ist angebrochen. Dürrewintern folgten Hitzesommer. Wasser ist das neue Gold. Wer soll über die kostbare Ressource herrschen? Erda und Wotan wollen die Menschen eigentlich selbst über ihr weiteres Schicksal entscheiden lassen. Aber auch Götter sind nur Menschen, die sich schnell langweilen und dann doch am liebsten ihre eigenen Ideen vorantreiben.
Nestervals Götterdämmerung ist keine Inszenierung von Wagners Ring, sondern ein Spielen in dessen Welt, und zugleich in unserer Welt, die durch den menschengemachten Klimawandel vor dem Untergang steht. Das gemeinsame (Theater-)Spielen von Darstellenden, Musizierenden und Publikum erlaubt eine Auseinandersetzung mit Themen, Ideen und Kunstformen, die, gemeinsam erlebt, zu einem Erlebnis im wahrsten Wortsinn werden. Dabei begleitet die Musik Richard Wagners das Publikum hautnah mit Hilfe der »Waldvögel«: Musikerinnen und Musiker des Bühnenorchesters, die Leitmotive und Ausschnitte aus dem Ring spielen und so Handlung und Stimmung der Szenen beeinflussen und kommentieren. Sie treffen auf Figuren aus der Gegenwart, der Zukunft und auf Göttinnen und Götter. Originalelemente aus Wagners Musik und Dichtung werden dabei mit Neuschöpfungen zu einem genuinen Nesterval-Gesamtkunstwerk verbunden.
Wie bei Nesterval üblich, werden Originalelemente sowohl von Musik als auch Libretto zitiert und übernommen und mit Neuschöpfungen kombiniert. Die Figuren sind Figuren unserer Zeit, bzw. sogar aus der Zukunft und sie sprechen daher unsere Sprache, aber – vor allem den zeitlosen Göttinen und Göttern – werden durchaus die Worte Richard Wagners und des Nibelungenlieds in den Mund gelegt. Geskriptete Szenen wechseln mit Improvisation und Gesprächen mit dem Publikum. Die Musikauswahl wurde an die Bedingungen des Hauses und die Anzahl der Musiker*innen angepasst und bei Bedarf behutsam adaptiert.
Bühnenmusiker*innen aus dem Haupthaus sind integraler Bestandteil des immersiven Erlebnisses dieser Produktion. Sie spielen entweder einzeln, manchmal nur für einen Gast, oder treffen aufeinander und spielen gemeinsam Themen, Stücke und Ausschnitte aus dem Ring.
Nestervals immersiver Opernabend führt die Gäste durch das gesamte Gebäude der neuen Spielstätte, vom Keller, über den Bühnenraum, in Proberäume und Garderoben. Die Musik Richard Wagners begleitet Darsteller*innen und Besucher*innen einerseits durch Arrangementeinspielungen, aber vor allem durch das besondere, hautnahe Erleben und Er-hören der "Waldvögel", Bühnenmusiker*innen aus dem Haupthaus, die Leitmotive und Ausschnitte aus dem Ring spielen und so direkt in den Szenen Handlung und Stimmung beeinflussen und kommentieren. Nestervals Götterdämmerung ist keine Inszenierung des Rings, sondern ein Spielen in seiner Welt und damit auch in unserer, die durch menschengemachten Klimawandel vor dem Untergang steht. Oder gibt es noch einen Weg und wenn ja, welchen? Das gemeinsame (Theater-)Spielen von Darsteller*innen, Musiker*innen und Besucher*innen erlaubt eine Auseinandersetzung mit Themen, Ideen und Kunstformen, vor denen manche*r sonst vielleicht zurückschreckt, die aber gemeinsam erlebt zu einem Erlebnis im wahrsten Sinne werden.